Positionspapier des BWK zur Kommunalabwasserrichtlinie (KARL)
Die Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) ist ein unverzichtbares Instrument, um die Wasserqualität unserer Gewässer und intakte Gewässersysteme langfristig zu sichern. Dies ist so wichtig, weil die Gewässer die einzigen durchgängigen Ökosysteme in der durch Industrie, Besiedelung und Landwirtschaft zerschnittenen Landschaft sind und somit einen erheblichen Teil zur Biodiversität beitragen.
Der BWK begrüßt daher die Einführung der KARL und wird mit seinen Mitgliedsunternehmen zu deren Umsetzung beitragen.
Die Umsetzung der KARL erfordert eine Balance zwischen den ökologischen Zielen und den technischen und finanziellen Möglichkeiten und wird in den kommenden Jahren eine zentrale Herausforderung für die Wasserwirtschaft sein.
Trotz der klaren Zustimmung sieht der BWK erhebliche praktische Herausforderungen, die geklärt werden müssen:
Finanzierung und Infrastruktur:
Besonders kleine und finanzschwache Kommunen stehen vor großen Investitionsanforderungen, um ihre Kläranlagen zu modernisieren oder neue Systeme zu errichten.
Fördermittel erhöhen:
Die EU und nationale Regierungen müssen, insbesondere für kleinere Kommunen, zusätzliche Mittel bereitstellen, um die Modernisierung der Abwasserinfrastruktur zu unterstützen.
Technologie und Innovation:
Die Einhaltung neuer Standards, speziell bei Mikroplastik oder energieeffizienten Anlagen, erfordert technologische Innovationen, die flächendeckend bisher nicht bezahlbar sind.
Forschung und Entwicklung in Bereichen wie Mikroplastikfilterung, Energieeffizienz und Klärschlammentwicklung müssen deshalb priorisiert und stärker gefördert werden.
Fachkräftemangel:
Im Bereich Wasserwirtschaft kann der Fachkräftemangel die Umsetzung der KARL verzögern. Der Fachkräftemangel muss deshalb durch gezielte Ausbildungsprogramme und attraktive Arbeitsbedingungen adressiert werden. Der Wissenstransfer zwischen allen Akteuren ist zu fördern und zu unterstützen.